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Übergabe des Sozialpsychiatrischen Psychotherapeutischen Behandlungszentrums (Haus 19/20/21)
Als letzte Etappe der grundlegenden Modernisierung und Rekonstruktion des Sächsischen Krankenhauses (SKH) Altscherbitz wurde am heutigen 8. Juni 2023 das Sozialpsychiatrische Psychotherapeutische Behandlungszentrum in der Leipziger Straße 59 in Schkeuditz eröffnet.
Zwischen den drei bestehenden denkmalgeschützten Klinkerbauten (Häuser 19/20/21) ist ein flacher, riegelförmiger Erweiterungsbau entstanden. Der eingeschossige Neubau verbindet die Häuser zu einem Gebäudeensemble. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf ca. 24,2 Mio. Euro. Bauherr der Maßnahme ist der Freistaat Sachsen, vertreten durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), Niederlassung Leipzig II.
Petra Förster, Leiterin Niederlassung Leipzig II, Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement begrüßte die Gäste, im Anschluss betonte Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt die Bedeutung der psychiatrischen Behandlungsangebote und lobte zugleich, dass die denkmalgeschützten Bauten mit historischem Hintergrund hier erhalten wurden. Birgit Gumbert, Baukoordinatorin des SKH Altscherbitz, beschrieb in ihrer anschließenden Rede das gesamte Bauprojekt samt Ablauf und die Ärztliche Direktorin, Dr. med. Barbara Richter, informierte darüber, welche Bereiche und Stationen hier künftig ihren Platz finden. Sie bezeichnete den Gebäudekomplex als perfekte Einheit für die Arbeit der multiprofessionellen Teams hier - mit den Stationen und verschiedenen Behandlungs- und Therapiezimmern nah beieinander.
Im Anschluss konnten die teilnehmenden Gäste bei Führungen den Gebäudekomplex besichtigen und viel Wissenswertes zum Bau, den Herausforderungen und der künftigen Nutzung erfahren.
In dem Gebäudekomplex befindet sich in der ersten Etage von Haus 19 die DBT-Tagesklinik für Borderline-Störungen des SKH Altscherbitz. Weiterhin werden in der unteren Etage auf der Psychotherapiestation (PP1) Patienten im verhaltenstherapeutischem, tiefenpsychologisch fundiertem und stabilisierend-ressourcenorientiertem Setting stationär behandelt. In Haus 21 haben die Teilstation für junge Erwachsene sowie sechs Mutter-Kind-Einheiten für psychisch kranke Mütter mit ihren Kleinstkindern ihren Platz gefunden. Das Obergeschoss verbleibt zum jetzigen Zeitpunkt im Rohbau. Die Krankenhausleitung ist bestrebt, diesen Bereich ebenfalls für tagesklinische Plätze zu nutzen. Diese sind beantragt und erst nach Genehmigung wird der Bereich nachträglich ausgebaut.
Der Einzug der Stationen soll bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Im Haus 20 befinden sich der Chefarzt- sowie Oberarztbereich, Konferenzzimmer und Therapeutenzimmer. Im Obergeschoss sind die Umkleidebereiche für das Personal etabliert.
Insgesamt 29 Patientenzimmer (für ein oder zwei Patienten) sind im südlich gelegenen Neubaubereich der Häuser 19 und 21 im Erdgeschoss angesiedelt. Über den zugehörigen Stationsstützpunkt im Klinkerbau gelangt man zu den Therapierzimmern in den sanierten Bestandshäusern (z.B. Ergotherapie, Musikzimmer, Entspannungs- und Ruheraum), Speiseräumen und Besucherbereichen.
Der Stationsstützpunkt, erster Anlaufpunkt für die Patienten und Besucher, hat einen offenen und freundlichen Charakter durch seinen Tresenbereich, welcher zur Decke hin komplett mit einer Glaswand abschließt.Zusätzlich wurde er farblich hervorgehoben, um eine bessere Orientierung zu erzielen. Ein Biofeedbackraum sowie zwei Sporträume (ein Kraftraum und ein Raum für die kommunikative Bewegungstherapie) sind im Neubaubereich angesiedelt.
Der Haupteingang zu allen Bereichen erfolgt über den Neubau. Die knapp 20 bzw. 21 Quadratmeter großen hellen Patientenzimmer mit modernster Ausstattung haben zimmerhohe Fenster mit französischem Balkon und allesamt auch einen Sanitärbereich.
"Hier haben wir die historischen Holztreppen erhalten und orientiert an den historischen Vorlagen auch die Wandfarben aufgegriffen, beispielsweise Beige- und Brauntöne“, so Birgit Gumbert. Zudem wurde in den Treppenhäusern sowie im Chefarztbereich der historische mosaikförmige Fußbodenbelag wieder aufgegriffen. Großen Wert legte die Denkmalschutzpflege auch auf den Erhalt von historischen Fenstern und Türen. Im Erdgeschoss von Haus 20, beispielsweise im Konferenzraum, wurden deshalb die alten Fenster und Türen vom Tischler aufwendig aufgearbeitet.
Im Rahmen dieser Baumaßnahme erfolgte zudem die Gestaltung des Klinikparkgeländes nach historischen Vorlagen. Schön gestaltete Grünflächen laden zum Verweilen sowie Spazierengehen ein und lassen das gesamte Objekt als eine Einheit erscheinen. Auf der nördlichen Seite mit Pavillonstruktur ist pro Haus ein Grünanlagenbereich mit einem bepflanzten Rondell und herumführendem Weg sowie Sitzgelegenheiten zugeordnet. Dazu wird hier eine Baumallee angelegt. Die Ausführung verschiebt sich leider zeitlich. Zur südlichen Seite gehören Spielflächen mit Tischtennisplatte, Kräuter- und Blumenbeeten, Rasenflächen, Wegeführungen und Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten sowie zwei überdachte Raucherinseln.
Die gesamte Nutzfläche im Gebäudeensembles beträgt 7.159 Quadratmeter, nimmt man die dazugehörigen Parkanlagen, sind es 19.450 Quadratmeter Gesamtfläche, die das Sozialpsychiatrische Psychotherapeutische Behandlungszentrum umfasst.
08.06.2023