Ärztliche und psychologische Therapieangebote

Medikamentöse Behandlung

Eine medikamentöse Behandlung erfolgt entsprechend der Leitlinien von Fachgesellschaften. In vielen Fällen schafft eine ausreichend erfolgreiche Anbehandlung mit Psychopharmaka erst die Voraussetzung für weiterführende Therapieformen. Die Behandlung von Erkrankungen aus dem nicht-psychiatrischen Bereich erfolgt in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Krankenhäuser der Umgebung.

Ärztlich-psychologische Gruppen- und Einzeltherapie

Die ärztlichen und psychologischen Bezugstherapeuten sind für die Behandlungsplanung und die Durchführung der Einzeltherapie verantwortlich.

Entsprechend des spezifischen Behandlungsauftrages der forensischen Psychiatrie orientieren sich die Therapieziele an:

• der Wirksamkeitsforschung im Bereich Kriminaltherapie
• den individuellen gefährlichkeitsbedingenden Problembereichen.

Bei der methodisch-therapeutischen Umsetzung der Behandlungsziele ist eine angemessene Zuweisung der Patienten zu spezialisierten Therapeuten unerlässlich. So therapieren wir Patienten mit schizophrenen Störungen vorrangig durch ärztliche Mitarbeiter. Intelligenzgeminderte behandeln wir hingegen mit verhaltenstherapeutischen Methoden überwiegend durch Psychologen.

Bei verschiedenen anderen Störungsbildern, z.B. Persönlichkeitsstörungen oder Paraphilien haben sich unterschiedliche therapeutische Zugänge bewährt. Derzeit besteht in unserer Klinik ein ungefähres Gleichgewicht zwischen tiefenpsychologisch und kognitiv-verhaltenstherapeutisch qualifizierten Einzeltherapeuten.

Neben den Einzeltherapien bieten wir problem- und deliktbezogene Gruppentherapien an. Bedarfsorientiert werden beispielsweise Gruppensitzungen zur Förderung der sozialen Kompetenz, zum Umgang mit Suchtproblemen oder zur Behandlung von emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen (Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) nach Linehan) durchgeführt. Zur spezifischen Gruppenbehandlung von Sexualstraftätern hat sich das Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter (BPS) (Wischka et al.) etabliert.