Bezugspflege

Konzept der forensisch-psychiatrischen Krankenpflege

Das Pflegepersonal stellt im therapeutischen Team der forensischen Psychiatrie die zahlenmäßig stärkste Berufsgruppe. Die Mitarbeiter im Pflegedienst haben, über 24 Stunden im Schichtdienst verteilt, Kontakt zu den Patienten im Maßregelvollzug. Die Hauptaufgabe des Pflegepersonals ist es somit, auf den Stationen ein Umfeld zu schaffen, das den zwischenmenschlichen Kontakt in angemessener Weise fördert und Raum für neue, positive Erfahrungen bietet.

Die Bezugspflege ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Ziel ist eine ganzheitliche Pflege, die sowohl die physischen, psychischen sowie sozialen Fähigkeiten und Gewohnheiten der Patienten fördert bzw. berücksichtigt. Für die pflegerische Tätigkeit ergeben sich daraus zwei Schwerpunkte:

  • das problemlösende Handeln
  • die aktive Beziehungsgestaltung.

Jeder Patient erhält vom Tag der Stationsaufnahme bis zu seiner Entlassung eine fest zugeordnete Bezugsperson. Deren Arbeitsschwerpunkt liegt hauptsächlich in der unmittelbaren Beziehungsgestaltung. Nicht minder wichtig ist die gemeinsame Etablierung eines für die Patienten angenehmen Umfeldes.

Grundlage hierfür schaffen:

  • regelmäßige Einzelgespräche
  • das gemeinsame Planen von Aktivitäten
  • das Finden von gemeinsamen Lösungen und Kompromissen im Problemfall.

Das Pflegepersonal bietet zudem gruppentherapeutische Angebote an:

  • soziales Kompetenztraining
  • Kochgruppen
  • Freizeitgruppen.